Als wir aufwachen, ist das Schiff schon in Bewegung – auf dem Weg nach Habili Ali, wo wir unseren Morgentauchgang verbringen werden. (Ein Habili ist ein Riff, das nicht ganz an die Oberfläche gewachsen ist, sondern erst ein paar Meter in der Tiefe beginnt) Beim Check vor dem Tauchgang komme ich drauf, dass mein Computer leer ist. Er lag die gesamte Nacht im Süßwasserbecken, das scheinbar tief genug ist sodass er sich nicht abschaltet uns somit seine 10h Akku verbraucht wurden… Ich mache mich schon enttäuscht daran, mein Equipment wieder abzulegen, als mir jemand von der Crew seinen Tauchcomputer anbietet! Ich nehme an und kann den Tauchgang somit doch mitmachen, vielen vielen Dank!

Dies hat sich auch echt ausgezahlt, denn wir sehen auf dem wunderschönen Riff einen Hammerhai (bei diesen hohen Wassertemperaturen echt eine Seltenheit!), einen Barracuda, der sehr nahe kommt und sogar einen Adlerrochen!

Der Vormittagstauchgang findet bei Big Gota statt, wir machen einen Buddytausch und ich tauche mit Ines. Gleich beim Abtauchen sehen wir kurz einen Weißspitzenriffhai. Nach einem kurzen Abstecher in eine kleine Höhle finden wir einen zweiten schlafend in einem Spalt! Ein roter Fisch schwimmt langsam vor ihm her, weshalb ich ein paar Minuten brauche um ein Foto von ihm schießen zu können, aber nach ein bisschen Warten dürfen ihn dann auch die anderen Taucher ansehen dürfen 😉 Auch der Rest des Tauchgangs ist sehr schön, wir sehen eine Muräne, einen Schwarm Barracudas, Thunfische, Makrelen und einen Drachenkopf.

Die letzten beiden Tauchgänge des Tages machen wir bei Umm Arouk. Hier gibt es viele Pillars, die aus dem Boden ragen. Ich finde es sehr cool, diese von oben nach unten zu fotografieren, weshalb ich eigentlich so ziemlich den ganzen Tauchgang ein paar Meter über der Gruppe verbringe. Mohamed deutet mir einmal dass ich mir etwas anschauen soll, doch tut dies scheinbar etwas zu unenthusiastisch, sodass ich es mir nicht antun will tiefer zu gehen, ich mache stattdessen weiterhin Fotos aus der Vogelperspektive. Blöderweise wollte er mir einen juvenilen Bäumchenlippfisch (von uns liebevoll „Fetzenfisch“ genannt), ein sehr seltener Fisch der gerade hier am Riff aufwächst, den hab ich also verpasst! Der Tauchgang endet bei zwei besonders großen Pillars, die wir langsam hinauftauchen. Vor allem ganz oben – fast schon an der Oberfläche – sind diese auch sehr schön, an einer Stelle überwuchert mit Anemonen und Clownfischen!

Auch der Nachttauchgang findet hier statt, allerdings „nur“ bei den zwei großen Pillars, die wir diesmal noch langsamer von unten nach oben abtauchen, es gibt also keine erneute Chance den Fetzenfisch zu sehen… Trotzdem ist es extrem schön, wir sehen viele jagende Muränen, Rotfeuerfische und Makrelen. Zu guter Letzt verbringen wir noch einige Zeit bei den Anemonen, wo ich etliche Fotos schieße (und wahrscheinlich einigen Clownfischen den Schlaf stehle).