Wieder um 5 in der Früh beginnt mein wohl bislang überhaupt stressigster und lehrreichster Tauchtag. Wir erfahren beim Briefing dass wir in den Nordosten droppen, wo es gute Chancen auf Hammerhaie gibt. Allerdings ist die Strömungssituation unklar und wir werden vor sogenannten Waschmaschinen gewarnt, einer speziellen Strömungsart, die sehr stark sein kann und von einem auf den anderen Meter auftreten kann. Wir werden also vom Zodiac abgeworfen und sehen auch tatsächlich eine sehr große Schule an Hammerhaien (14+) und einem Seidenhai(?). Wir freuen uns und genießen die scheuen Tiere. Als wir wieder zum Riff aufsteigen sind Papa und ich ein bisschen zu weit draußen. Wir sehen, wie die anderen sich immer weiter entfernen, wir können nicht näher kommen. Als ich ans Riff schaue sehe ich, dass wir uns trotz kompletter Anstrengung rückwärts bewegen. Ich bekomme etwas Panik und habe von der Anstrengung das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Ich fange an zu hyperventilieren. Hier fällt mir auf, dass das möglicherweise keine gute Idee ist, ich fange mich wieder und wir entschließen uns zusammen mit den anderen, die nun teilweise auch in der Waschmaschine gefangen sind, uns abtreiben zu lassen anstatt gegen die Strömung anzuschwimmen. Der Guide schießt die Boje und wir brechen den Tauchgang ab.

Der zweite Tauchgang geht wieder zum selben Ort, um vielleicht noch mehr Haie sehen zu können. Wir droppen also wieder im Nordosten, sehen diesmal jedoch nur blau. Ich spiele mich mit der Kamera und verliere leicht die Orientierung, wo sich das Riff befindet. Beim Zurückschwimmen passiert also wieder ziemlich derselbe Fehler wie beim ersten Tauchgang – Papa und ich sind etwas zu weit im blauen (2-3m) und werden erneut von der Waschmaschine erfasst. Wir merken das jedoch nicht gleich, sondern sehen nur, wie sich die anderen immer weiter von uns entfernen, während wir mit voller Kraft mit den Flossen strampeln. Die anderen verschwinden langsam aus unserer Sicht, ich will schon abbrechen und meine Boje schießen, doch dann sehe ich den Guide, der uns deutet, dass wir zu ihm kommen sollen. Wir nehmen also unsere letzte Kraft zusammen und kommen beim Riff an. Hier ist quasi keine Strömung, doch ich habe so ziemlich all meine Luft verbraucht und ziemliches Seitenstechen. Ich deute dem Guide dass wir den Tauchgang abbrechen und schieße meine Boje. Zurück beim Boot bin ich sehr frustriert, ich habe denselben Fehler zweimal gemacht, ich fühle mich wie ein Tauchanfänger…
Der dritte Tauchgang ist sehr entspannt am Südplateau, wo wir uns vom Zodiac abwerfen und zurückdriften lassen. Wir sehen neugierige Napoleonfische, Flötenfische, Feuerfische und vieles mehr.

Zurück zur Übersicht…

Fotos von Tobias: